Sonderpädagogische Förderung an unserer Grundschule
Auf der Grundlage der bisher geltenden KMK-Empfehlungen hat sich in Sachsen-Anhalt eine
Vielfalt an Angeboten der sonderpädagogischen Förderung von Kindern und Jugendlichen
entwickelt. Neben einem umfangreichen System an Förderschulen, die unterschiedlichen
Förderschwerpunkten zuzuordnen sind, wird zunehmend die Bildung und Förderung von
Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unter-
richt ausgebaut und qualitativ weiterentwickelt. Daran haben insbesondere die eingerichteten
regionalen und überregionalen Förderzentren ihren Anteil. Mit Engagement und Fachkompe-
tenz sind Lehrkräfte mit sonderpädagogischer Ausbildung im Zuständigkeitsbereich der För-
derzentren präventiv, in ambulanten und mobilen Angeboten sowie im Gemeinsamen Unter-
richt tätig. Die Förderzentren sind Beratungs- und zunehmend Ansprechpartner für den
Kompetenztransfer und die Absicherung der erforderlichen Professionalität im Gesamtsys-
tem sonderpädagogischer Unterstützungsangebote.
Mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen stehen wir vor der
Aufgabe, vorhandene sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsange-
bote weiter zu entwickeln. Der bedarfs- und sachgerechte Ausbau des gemeinsamen Unter-
richts bildet dabei einen wesentlichen Schwerpunkt (https://mb.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Landesjournal/Bildung_und_Wissenschaft/handreichung_sonderpaedagogische_foerderung.pdf).
Stufen von individuellem- und sonderpädagogischem Förderbedarf
Stufen | Beschreibung des Kindes | Beispiel |
kein Förderbedarf | Kind braucht im Wesentlichen keine Hilfe. Es organisiert sich und seine Lernprozesse selbst erfolgreich. | Mit den allgemeinen Inhalten, Methoden und Zielen der schulischen Prozesse hat das Kind kein Problem, „normale Erklärungen“ lassen das Kind erfolgreich lernen. |
individueller Förderbedarf | Kind braucht vorübergehend in einzelnen Lerngegenständen oder für einen kurzen Zeitraum generell Hilfe und Zuwendung vom Lehrer |
Mit Maßnahmen der inneren oder äußeren Differenzierung, z. B. durch zusätzliche Erklärungen, modifizierte Arbeitsblätter oder durch Förderunterricht in ausgewählten |
niedriger sonderpädagogischer Förderbedarf |
Kind braucht zusätzlich begrenzt Hilfe durch besondere Regelungen oder sonderpädagogische Bera- tung oder Einzelförderung. |
Durch eine körperliche Behinderung oder Beeinträchtigung kann das Kind ohne besondere Maßnahme nicht an einzelnen Teilbereichen schulischen Lernens teilhaben, z. B. am Sportunterricht. Es wird möglicherweise vom Sport befreit oder erhält im Rahmen seiner körperlichen Möglichkeiten andere Angebote zur gleichen Zeit, die Notenbewertung wird ausgesetzt. Ein Kind mit Sehbeeinträchtigungen erhält zusätzliche Hilfsmittel, z. B. größere Liniatur, andere Farbgebung bei Texten, die Möglichkeit stets vorn zu sitzen, statt eines Lesetextes einen Hörtext zu bearbeiten u. a. m. |
mittelgradiger sonderpädagogischer Förderbedarf |
Kind braucht dauernde sonderpädagogische Förderung in Teilbereichen, kann aber zielgleich lernen. | Das Kind benötigt umfängliche personelle Zuwendungen, um am Lernprozess teilhaben zu können, neben Nachteilsausgleichen, werden zusätzliche oder andere Lehr- und Lernmittel notwendig oder apparative Hilfen, die Phasen der Be- und Entlastung sind detailliert zu planen, Differenzierungen in den Zielen, Inhalten und Methoden sind von Bedeutung, ebenso in der Zeit und in den personellen Unterstützungsangeboten. |
hoher sonderpädagogischer Förderbedarf | Kind braucht dauernde Hilfe und Unterstützung wegen umfänglicher, lang andauernder und schwerwiegender Lernprobleme, Lernen kann überwiegend nur zieldifferenziert erfolgen. |